Berlin Art Week: Zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum der Hauptstadt
Zahlreiche Galerien, Projekträume und Ausstellungshäuser beteiligten sich an der siebten Auflage der fünftägigen Berlin Art Week 2018, die rund 120.000 Besucher angezogen und damit die eigenen Erwartungen übertroffen hat. Allein die Kunstmesse Art Berlin in den Hangars des früheren Flughafens Tempelhof besuchten nach Angaben der Veranstalter mehr als 35.000 Sammler, Kuratoren und Kunstinteressierte. Den Besuchern bot sich ein vielfältiges und umfangreiches Kunstprogramm mit Ausstellungen etablierter Künstler ebenso wie junge Talente verschiedenster Genres. Im Mittelpunkt standen dabei die Kunstmessen art berlin und Positions Berlin Art Fair. Einen besonderen Schwerpunkt auf Fotografie setzte der Auftakt zum EMOP Berlin — European Month of Photography 2018, dessen EMOP Opening Days bei C/O Berlin eines der vielen Highlights der diesjährigen Berlin Art Week sind.
„Berlin ist ein dynamischer Kunst- und Kulturstandort“, sagt Franz Rembold, Geschäftsführer der AGROMEX GmbH. „In der Stadt trifft man an vielen Orten, an denen man es gar nicht erwartet auf Kunst in all ihren Daseinsformen. Kunst findet häufig dort statt, wo Menschen zusammenkommen. Häufig werden an Straßenecken, Brücken und Gebäuden, an denen tagtäglich Tausende von Menschen vorübergehen, Kunstwerke hohen Ranges auf- und ausgestellt und dadurch zu einem Erlebnis für jedermann gemacht. Zu den besten Beispielen in der Hauptstadt gehören sicher die weltberühmte East Side Gallery oder Jonathan Borofskys in der Spree stehendes, 30 Meter hohes Kunstwerk ‚Molecule Man‘ vor den Treptowers.“
Ebenfalls einen Beitrag für die Kunst im öffentlichen Raum leistet die Kunst am Bau, die gerade in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt ist und auch jungen Künstlern die Gelegenheit bietet, sich im öffentlichen Raum zu präsentieren. So wie das Hochhausprojekt der AGROMEX in der Fanny-Zobel-Straße, wo der Bauzaun durch das internationale Street-Art Kombinat Panterdesign künstlerisch gestaltet wurde. Unter dem Motto „Urbanes Leben in Berlin“ sind auf einer Gesamtfläche von 400 Quadratmetern eigensinnige Street-Art-Werke entstanden: urban und typisch Berlin.
Die deutsche Künstlergruppe entwarf eine großflächige Hommage an die Erbauer der Stadt und stellt Arbeiter beim Bau, technische Zeichner oder Architekten dar. Die französischen Künstler aus Lyon, Chambery und St. Etienne zeigen in ihrer Variante vielfältige Situationen des Stadtlebens in teilweise photorealistischer Ausarbeitung: Eine Frau, die Seifenblasen pustet, die Großmutter, die den Kindern Märchen vorliest oder der Berliner Bär, der der Umwelt zuliebe Fahrrad fährt. Die Schweizer Künstler hingegen setzen sich mit der urbanen Zukunft auseinander. In Ihrer Version setzen sich Außerirdische mit den Berlinern friedlich in Verbindung und erbauen gemeinsam die Stadt der Zukunft. Das erklärte Ziel von AGROMEX: Mit dem gestalteten Bauzaun sollen die Anwohner und die zahlreichen Passanten an der Spree zur Reflexion angehalten und der Austausch untereinander gefördert werden.